Zangengeburt: Alles was Du darüber wissen solltest

Die Zangengeburt gehört heute zu den seltensten Geburtsmethoden in deutschen Kliniken. Aktuelle Statistiken zeigen, dass nur bei 0,3 Prozent aller klinischen Geburten eine Forcepsentbindung durchgeführt wird. Zum Vergleich: Die Saugglocke kommt mit 5,9 Prozent deutlich häufiger zum Einsatz.

Was ist eine Zangengeburt

Trotz des bedrohlich klingenden Namens ähneln moderne Geburtszangen eher löffelartigen Instrumenten. Diese Form der vaginalen operativen Entbindung wird nur bei spezifischen medizinischen Notwendigkeiten angewendet. Erfahrene Geburtshelfer setzen sie ein, um den Geburtsvorgang sicher zu unterstützen.

Die Geschichte der Zangengeburt reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Peter Chamberlen entwickelte damals die ersten Instrumente dieser Art. Heute profitieren werdende Mütter von jahrhundertelanger medizinischer Weiterentwicklung und modernen Sicherheitsstandards.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Zangengeburt und wann wird sie angewendet

Wenn während der Geburt Komplikationen auftreten, kann die Geburtshilfe mit Zange lebensrettend sein. Diese spezielle Entbindungsmethode kommt zum Einsatz, wenn die natürliche Geburt nicht mehr voranschreitet. Erfahrene Geburtshelfer nutzen diese Technik, um Mutter und Kind zu schützen.

Die Zangengeburt gehört zu den etablierten Verfahren der modernen Geburtshilfe. Sie ermöglicht es, schwierige Geburtsverläufe erfolgreich zu beenden. Dabei steht die Sicherheit von Mutter und Kind immer im Vordergrund.

Zangengeburt

Definition der vaginalen operativen Entbindung

Eine Zangengeburt ist eine Form der vaginalen operativen Entbindung. Dabei verwendet der Arzt eine spezielle Geburtszange, auch Forceps genannt. Diese besteht aus zwei löffelartigen, gebogenen Metallblättern.

Die Zange wird vorsichtig um das Köpfchen des Babys gelegt. Durch kontrollierte Zugbewegungen hilft der Geburtshelfer dem Kind aus dem Geburtskanal. Diese Methode erfordert große Erfahrung und präzise Technik.

Im Gegensatz zur Geburtseinleitung wirkt die Zangengeburt direkt mechanisch. Sie verkürzt die Austreibungsphase erheblich. Dadurch können kritische Situationen schnell gelöst werden.

Medizinische Indikationen für eine Forcepsentbindung

Verschiedene medizinische Situationen machen eine Zangengeburt notwendig. Geburtskomplikationen erfordern rasches und gezieltes Handeln. Die Entscheidung trifft immer ein erfahrener Geburtshelfer.

Ein Geburtsstillstand nach stundenlanger Austreibungsphase ist eine häufige Indikation. Auch mütterliche Erschöpfung kann eine Zangengeburt erforderlich machen. Kindliche Stressreaktionen, erkennbar am CTG, sind weitere wichtige Gründe.

Medizinische Indikation Beschreibung Dringlichkeit Häufigkeit
Geburtsstillstand Keine Fortschritte in der Austreibungsphase Hoch Häufig
Mütterliche Erschöpfung Kraftverlust der Gebärenden Mittel Häufig
Kindliche Stressreaktionen Auffällige Herztöne im CTG Sehr hoch Mittel
Nabelschnurkompression Sauerstoffmangel beim Kind Sehr hoch Selten

Die Verschlechterung der kindlichen Herztöne ist besonders kritisch. Nabelschnurkompression kann zu Sauerstoffmangel führen. In solchen Fällen ist schnelles Handeln überlebenswichtig.

Prof. Dr. Franz Kainer betont die Bedeutung dieser Methode für Notfälle. Die Zangengeburt bietet schnelle Hilfe bei Geburtskomplikationen. Sie benötigt weniger Vorbereitungszeit als ein Kaiserschnitt.

Ablauf und Technik der Zangengeburt

Eine professionelle Entbindung mit Geburtszange erfordert sorgfältige Vorbereitung und erfahrene Geburtshelfer. Die moderne Zangenextraktion folgt heute standardisierten Protokollen, die sowohl die Sicherheit der Mutter als auch des Kindes gewährleisten. Entgegen weit verbreiteter Vorstellungen ist die Geburtszange längst nicht mehr das bedrohliche Instrument vergangener Zeiten.

„Die Geburtszange sieht bei Weitem nicht so brutal aus, wie sie klingt – moderne Instrumente sind deutlich schonender konstruiert als ihre historischen Vorgänger.“

Vorbereitung auf die Entbindung mit Geburtszange

Die Vorbereitung einer Zangengeburt beginnt mit der Zusammenstellung des medizinischen Teams. In der Regel führt der Oberarzt den Eingriff durch, unterstützt vom diensthabenden Arzt und der erfahrenen Hebamme. Diese Konstellation gewährleistet höchste fachliche Kompetenz während des gesamten Prozesses.

Optimale Lichtverhältnisse sind für die präzise Durchführung unerlässlich. Das Licht wird entsprechend angepasst, um dem Geburtshelfer beste Sichtverhältnisse zu bieten. Gleichzeitig werden alle notwendigen Instrumente steril vorbereitet und griffbereit positioniert.

Die Aufklärung der werdenden Mutter erfolgt unmittelbar vor dem Eingriff. Das medizinische Team erklärt den Ablauf und beruhigt eventuelle Ängste. Diese Kommunikation ist entscheidend für eine entspannte Atmosphäre während der Geburt.

Schritt-für-Schritt Durchführung der Zangenextraktion

Die eigentliche Zangenextraktion beginnt mit der vorsichtigen Positionierung der Instrumente. Zwei löffelartig gebogene Metallblätter werden behutsam seitlich am Kopf des Babys angebracht. Diese Positionierung erfordert höchste Präzision und Erfahrung des Geburtshelfers.

Der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Methoden liegt in der Möglichkeit, den kindlichen Kopf zu drehen. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung an den Geburtskanal. Der Geburtshelfer arbeitet dabei synchron zu den natürlichen Presswehen der Mutter.

Die Extraktion erfolgt in kontrollierten, sanften Bewegungen. Sobald das Köpfchen ausgetreten ist, wird die Zange sofort gelöst. Der restliche Körper des Kindes wird dann auf natürlichem Weg geboren, ohne weitere instrumentelle Hilfe.

Verschiedene Arten von Geburtszangen

Moderne Geburtszangen unterscheiden sich erheblich in ihrer Konstruktion und Anwendung. Die Metallstärke und Form der Blätter variieren je nach spezifischem Einsatzbereich. Diese Vielfalt ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung für jede Geburtssituation.

Klassische Geburtszangen verfügen über gerade oder leicht gebogene Blätter. Sie eignen sich besonders für Standardsituationen, in denen der kindliche Kopf bereits tief im Becken steht. Die Handhabung dieser Instrumente erfordert langjährige Erfahrung.

Spezielle Rotationszangen ermöglichen die Drehung des kindlichen Kopfes während der Extraktion. Diese Technik kommt zum Einsatz, wenn das Baby in einer ungünstigen Position liegt. Die Expertise des Geburtshelfers ist hier besonders entscheidend für den Erfolg.

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Moderne Entwicklungen haben zu noch schonenderen Varianten geführt. Diese neueren Geburtszangen verfügen über verbesserte Oberflächenbeschichtungen und ergonomischere Griffe. Sie reduzieren das Verletzungsrisiko sowohl für Mutter als auch Kind erheblich.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zangengeburt

Eine Vaginalgeburt mit Hilfsmitteln wie der Geburtszange setzt präzise Bedingungen voraus. Diese medizinischen Kriterien sind entscheidend für die Sicherheit von Mutter und Kind. Nur wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Eingriff erfolgreich durchgeführt werden.

Der Zeitpunkt der Anwendung ist kritisch. Das Köpfchen des Kindes muss bereits die engste Stelle des mütterlichen Beckens überwunden haben. Befindet sich der Kopf noch zu hoch im Becken, entsteht zu viel Widerstand beim Ziehen.

Anatomische und geburtshilfliche Bedingungen

Die anatomischen Voraussetzungen sind streng definiert. Das kindliche Köpfchen muss sich mindestens in der Beckenmitte befinden. Der Beckeneingang als engste Stelle muss bereits passiert sein.

Die Beckenweite der Mutter spielt eine wichtige Rolle. Ein zu enges Becken macht die Zangengeburt unmöglich. Die Größe des kindlichen Kopfes muss zur mütterlichen Anatomie passen.

Hochwertige chirurgische Instrumente aus spezialisierten Shops gewährleisten die Sicherheit. Die richtige Auswahl der Zange ist entscheidend. Verschiedene Zangentypen eignen sich für unterschiedliche Situationen.

Anatomische Bedingung Erforderlicher Status Risiko bei Nichterfüllung
Kindskopf Position Mindestens Beckenmitte Zu hoher Widerstand
Beckeneingang Vollständig passiert Verletzungsgefahr
Mütterliches Becken Ausreichend weit Unmögliche Extraktion
Kopf-Becken-Verhältnis Proportional passend Geburtsstillstand

Position des Kindes und Muttermund

Der Muttermund muss vollständig eröffnet sein. Eine unvollständige Öffnung macht die Zangengeburt unmöglich. Die Eröffnung von zehn Zentimetern ist Mindestvoraussetzung.

Das Kind sollte sich in Schädellage befinden. Andere Lagen erschweren die Anwendung der Zange erheblich. Der Kopf muss bereits sichtbar oder tastbar sein.

Je tiefer das Köpfchen im Becken liegt, desto sicherer ist der Eingriff. Die optimale Position ist die tiefe Querlage oder Beckenbodenlage. Bei zu hohem Stand steigt das Risiko für Komplikationen deutlich an.

Die Fruchtblase sollte bereits gesprungen sein. Dies ermöglicht eine bessere Beurteilung der kindlichen Position. Eine klare medizinische Indikation ist für jede Vaginalgeburt mit Hilfsmitteln erforderlich.

Vorteile der Geburtshilfe mit Zange

Wenn eine schnelle Entbindung erforderlich wird, bietet die Zangengeburt als vaginale operative Entbindung wichtige Vorteile. Diese bewährte Methode kann in kritischen Situationen lebensrettend sein. Sie ermöglicht es Ärzten, rasch zu handeln, wenn das Wohl von Mutter und Kind gefährdet ist.

Die Geburtszange stellt eine wertvolle Alternative zum Kaiserschnitt dar. Besonders bei tief stehendem Köpfchen zeigt sich ihre Überlegenheit. Der direkte Zugang von unten macht den Eingriff weniger invasiv als operative Alternativen.

Schnelle Beendigung der Geburt

Die Zangengeburt zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Geschwindigkeit aus. Im Gegensatz zu einem Kaiserschnitt benötigt sie deutlich weniger Vorbereitungszeit. Diese Eigenschaft macht sie zu einem unverzichtbaren Instrument in Notfallsituationen.

Sowohl Saugglocke als auch Geburtszange können zügig angelegt werden. Die kurze Vorbereitungszeit kann entscheidend sein, wenn sich die Herztöne des Kindes verschlechtern. Nach nur zwei bis drei Pressphasen ist das Kind in der Regel geboren.

„Je tiefer das Köpfchen im Becken liegt, desto risikoärmer ist die Methode für Mutter und Kind – und schonender als ein Kaiserschnitt.“

Prof. Dr. Franz Kainer

Die schnelle Durchführung minimiert die Belastung für beide Beteiligten. Kann man den Kopf bereits sehen, ist der Zugang von unten optimal. Diese Position ermöglicht eine effiziente und schonende Entbindung.

Vermeidung eines Kaiserschnitts

Die vaginale operative Entbindung bietet gegenüber dem Kaiserschnitt mehrere Vorteile. Die Heilungszeit für die Mutter verkürzt sich erheblich. Zudem entfällt das Risiko einer Vollnarkose komplett.

Das Infektionsrisiko bleibt bei der Zangengeburt deutlich geringer. Die Mutter kann sich nach der Geburt schneller mobilisieren. Diese Faktoren tragen zu einer besseren Genesung bei.

Aspekt Zangengeburt Kaiserschnitt Natürliche Geburt
Vorbereitungszeit 5-10 Minuten 20-30 Minuten Stunden
Heilungsdauer 1-2 Wochen 4-6 Wochen 1-2 Wochen
Infektionsrisiko Gering Erhöht Minimal
Mobilisation Sofort möglich Nach 24-48h Sofort möglich

Die Zangengeburt unterstützt den natürlichen Geburtsprozess, anstatt ihn zu umgehen. Sie ermöglicht es, die vaginale Entbindung zu vollenden. Diese Methode respektiert den ursprünglichen Geburtsweg und minimiert chirurgische Eingriffe.

Besonders vorteilhaft zeigt sich die Technik bei bereits sichtbarem Köpfchen. Der Arzt kann von unten viel besser an das Kind heranreichen. Diese Position ist deutlich günstiger als der Zugang von oben per Kaiserschnitt.

Risiken und Geburtskomplikationen bei der Zangengeburt

Bei der Geburtshilfe mit Zange können sowohl bei der Gebärenden als auch beim Neugeborenen verschiedene Komplikationen auftreten. Moderne medizinische Erkenntnisse zeigen, dass diese Risiken durch fachgerechte Anwendung minimiert werden können. Dennoch ist eine umfassende Aufklärung über mögliche Folgen wichtig.

Die Forcepsentbindung weist im Vergleich zur Saugglockengeburt ein höheres Verletzungsrisiko auf. Schwere Geburtskomplikationen sind jedoch extrem selten und treten meist nur bei unsachgemäßer Anwendung auf.

Mögliche Verletzungen bei Mutter und Kind

Bei der Mutter können verschiedene Verletzungen des Geburtskanals entstehen. Dazu gehören Scheiden- oder Gebärmutterrisse sowie Dammverletzungen unterschiedlicher Schweregrade. Beckenbodenschäden treten gelegentlich auf und erfordern später gezieltes Training.

Das Neugeborene zeigt meist nur oberflächliche Spuren der Zangengeburt. Leichte Blutergüsse, Quetschungen oder Abschürfungen am Köpfchen sind typisch. Diese verschwinden normalerweise nach wenigen Tagen ohne Behandlung.

Gelegentlich kann eine vorübergehende Lähmung des Gesichtsnervs auftreten. Diese bildet sich in den meisten Fällen spontan zurück. Ernsthafte neurologische Schäden sind bei fachgerechter Anwendung äußerst unwahrscheinlich.

Kurzfristige und langfristige Folgen

Die kurzfristigen Folgen bei der Mutter umfassen verstärkte Schmerzen im Dammbereich und längere Heilungszeiten. Stillen und Mobilisation können dadurch verzögert werden. Die meisten Beschwerden klingen jedoch innerhalb weniger Wochen ab.

Langfristige Folgen der Forcepsentbindung können Beckenbodenschwäche oder Stressinkontinenz sein. Eine Gebärmuttersenkung tritt seltener auf. Intensives Beckenbodentraining hilft dabei, diese Probleme zu vermeiden oder zu verbessern.

Beim Kind sind langfristige Folgen sehr ungewöhnlich. Die meisten Neugeborenen entwickeln sich nach einer Zangengeburt völlig normal. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen überwachen die gesunde Entwicklung.

Wann ist besondere Vorsicht geboten

Besondere Vorsicht erfordert die Geburtshilfe mit Zange bei großen Kindern über 4000 Gramm. Eine längere Austreibungsphase erhöht ebenfalls das Risiko für Geburtskomplikationen. Anatomische Besonderheiten des Beckens müssen sorgfältig bewertet werden.

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Die Expertise des Geburtshelfers spielt eine entscheidende Rolle. Erfahrene Ärzte können Risiken besser einschätzen und die Technik entsprechend anpassen. Bei Unsicherheiten sollte auf alternative Methoden zurückgegriffen werden.

Mehrfache Anwendungsversuche sind zu vermeiden. Wenn die erste Extraktion nicht erfolgreich ist, muss schnell auf einen Kaiserschnitt gewechselt werden. Diese Entscheidung schützt Mutter und Kind vor schwerwiegenden Verletzungen.

Alternative Methoden zur vaginalen operativen Entbindung

Wenn eine spontane Geburt nicht möglich ist, können Geburtshelfer zwischen mehreren schonenden Entbindungsmethoden wählen. Diese Alternativen zur Entbindung mit Geburtszange haben sich in der modernen Geburtshilfe bewährt. Jede Methode bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich.

Die Wahl der geeigneten Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Position des Kindes, der Zustand der Mutter und mögliche Komplikationen. Ärzte berücksichtigen auch die individuellen Risikofaktoren jeder Patientin.

Saugglockengeburt als schonendere Option

Die Saugglockenentbindung gilt heute als bevorzugte Methode der Vaginalgeburt mit Hilfsmitteln. Im Jahr 2017 fanden 5,9 Prozent aller Geburten mit der Saugglocke statt. Diese Zahlen zeigen die weite Verbreitung dieser Technik in deutschen Kliniken.

Moderne Handvakuum-Systeme verwenden weiches Silikon oder Gummi. Diese Materialien reduzieren das Verletzungsrisiko erheblich. Viele Frauen empfinden die Saugglockengeburt als weniger belastend als andere operative Eingriffe.

Das Risiko für mütterliche Verletzungen ist bei dieser Methode deutlich geringer. Dennoch bleibt es im Vergleich zu einer natürlichen Geburt erhöht. Geburtsvorbereitungskurse helfen werdenden Eltern, sich über alle verfügbaren Optionen zu informieren.

Kaiserschnitt bei Komplikationen

Der Kaiserschnitt bleibt die ultima ratio bei schwerwiegenden Komplikationen. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn eine Zangenextraktion nicht möglich oder erfolglos ist. Auch bei akuten Notfällen während der Geburt ist er oft die sicherste Option.

Die Entscheidung für einen Kaiserschnitt erfolgt nach sorgfältiger Abwägung aller Risiken. Ärzte berücksichtigen dabei sowohl das Wohl der Mutter als auch des Kindes. In manchen Fällen ist diese Methode lebensrettend für beide.

Nach einem Kaiserschnitt liegt die Wahrscheinlichkeit für eine normale vaginale Geburt bei der nächsten Schwangerschaft bei etwa 80 Prozent. Diese positive Prognose ermutigt viele Frauen zu weiteren Schwangerschaften.

Entbindungsmethode Häufigkeit (2017) Verletzungsrisiko Mutter Anwendungsbereich
Saugglockengeburt 5,9% Gering Verzögerter Geburtsverlauf
Zangengeburt 0,3% Mittel bis hoch Spezielle Indikationen
Kaiserschnitt 29,1% Operationsrisiko Notfälle und Komplikationen
Spontangeburt 64,7% Niedrig Normale Geburtsverläufe

Fazit

Die Zangengeburt bleibt ein wichtiges Instrument der modernen Geburtshilfe. Diese Forcepsentbindung wird heute nur noch in 0,3 Prozent aller Geburten angewendet. Sie kann aber in kritischen Situationen lebensrettend für Mutter und Kind sein.

Hochwertige Instrumente aus einem spezialisierten chirurgische instrumente shop gewährleisten die Sicherheit des Eingriffs. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technik macht diese Methode sicherer als früher.

Werdende Eltern können beruhigt sein: Bei einer weiteren Schwangerschaft liegt die Wahrscheinlichkeit für eine vaginale Geburt ohne zusätzlichen Eingriff bei etwa 80 Prozent. Diese positive Aussicht zeigt, dass eine Zangengeburt meist ein einmaliges Ereignis bleibt.

Paare sollten sich bereits im Vorfeld über vaginal-operative Entbindungsmethoden informieren. Wichtig ist dabei, verlässliche medizinische Quellen zu nutzen. Geburtsvorbereitungskurse und Gespräche mit erfahrenen Geburtshelfern helfen, realistische Erwartungen zu entwickeln.

Die Entscheidung für eine Forcepsentbindung sollte immer individuell getroffen werden. Eine enge Absprache mit dem Geburtsteam ist dabei entscheidend. So bleibt die Zangengeburt eine sichere Option, wenn sie medizinisch notwendig wird.

FAQ

Wie häufig wird eine Zangengeburt durchgeführt?

Die Zangengeburt ist heute eine sehr seltene Geburtsmethode, die nur in 0,3% aller klinischen Geburten angewendet wird. Zum Vergleich: Die Saugglockengeburt wird mit 5,9% deutlich häufiger eingesetzt.

Was ist eine Zangengeburt genau?

Eine Zangengeburt ist eine spezielle Form der vaginalen operativen Entbindung, bei der eine Geburtszange (Forceps) verwendet wird. Diese besteht aus zwei löffelartigen, gebogenen Metallblättern, die vorsichtig um das Köpfchen des Babys gelegt werden, um es durch leichtes Ziehen aus dem Geburtskanal zu befördern.

Wann wird eine Forcepsentbindung medizinisch notwendig?

Eine Zangengeburt wird bei spezifischen medizinischen Indikationen durchgeführt: Geburtsstillstand nach stundenlanger Austreibungsphase, mütterliche Erschöpfung, kindliche Stressreaktionen erkennbar am CTG, Verschlechterung der Herztöne des Kindes oder Nabelschnurkompression.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Zangengeburt erfüllt sein?

Das kindliche Köpfchen muss bereits die engste Stelle des mütterlichen Beckens überwunden haben und sich mindestens in der Beckenmitte befinden. Der Muttermund muss vollständig eröffnet sein, das Kind sollte sich in Schädellage befinden, und der Kopf muss bereits sichtbar oder tastbar sein.

Wie läuft eine Entbindung mit Geburtszange ab?

Der Oberarzt positioniert die zwei löffelartigen Metallblätter vorsichtig seitlich am kindlichen Kopf. Der Geburtshelfer zieht synchron zu den Presswehen und nutzt die natürliche Kraft der Mutter. Sobald das Köpfchen ausgetreten ist, wird die Zange gelöst und der restliche Körper natürlich geboren.

Welche Vorteile hat eine Zangengeburt gegenüber einem Kaiserschnitt?

Die Zangengeburt benötigt deutlich weniger Vorbereitungszeit als ein Kaiserschnitt und bietet mehrere Vorteile: kürzere Heilungszeit für die Mutter, geringeres Infektionsrisiko, keine Vollnarkose erforderlich und schnellere Mobilisation nach der Geburt.

Welche Risiken bestehen bei einer Zangenextraktion?

Bei der Mutter können Verletzungen des Geburtskanals, Scheiden- oder Gebärmutterrisse, Dammverletzungen und Beckenbodenschäden auftreten. Beim Kind zeigen sich meist nur kurzfristige Folgen wie leichte Blutergüsse oder Quetschungen am Köpfchen, die nach wenigen Tagen verschwinden.

Ist die Saugglockengeburt schonender als die Zangengeburt?

Ja, die Saugglockengeburt hat sich als schonendere Option etabliert und birgt deutlich weniger Risiken für mütterliche Verletzungen. Moderne Handvakuum-Systeme aus weichem Silikon oder Gummi haben die Methode noch schonender gemacht.

Können nach einer Zangengeburt weitere normale Geburten stattfinden?

Ja, bei einer weiteren Schwangerschaft liegt die Wahrscheinlichkeit für eine normale vaginale Geburt bei etwa 80%. Eine vorherige Zangengeburt schließt normale Geburten nicht aus.

Wer führt eine Geburtshilfe mit Zange durch?

Eine Zangengeburt wird ausschließlich von erfahrenen Geburtshelfern durchgeführt. Der Oberarzt übernimmt die Durchführung, unterstützt vom diensthabenden Arzt und der Hebamme, während optimale Lichtverhältnisse geschaffen werden.

Gibt es verschiedene Arten von Geburtszangen?

Ja, verschiedene Arten von Geburtszangen unterscheiden sich in der Metallstärke und Form der Blätter. Moderne Geburtszangen sind deutlich schonender konstruiert als historische Modelle und werden aus hochwertigen chirurgischen Instrumenten-Shops bezogen.

Wann ist bei einer vaginalen operativen Entbindung besondere Vorsicht geboten?

Besondere Vorsicht ist geboten bei großen Kindern, längerer Austreibungsphase oder anatomischen Besonderheiten. Prof. Dr. Franz Kainer betont, dass bei zu hohem Widerstand die Methode gefährlich werden kann.

Redaktion