Stellen Sie sich vor: Eine von vier Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch leidet an Endometriose. Diese Zahl überrascht und alarmiert zugleich. Mein Name ist Maja, und als Mitglied des Redaktionsteams von mama-hilft.de möchte ich Ihnen heute einen umfassenden Einblick in diese häufig unterschätzte Erkrankung geben.
Endometriose betrifft in der Schweiz etwa 6-10% der Frauen im gebärfähigen Alter. Das sind ungefähr 190.000 bis 280.000 Betroffene. Die Krankheit zeichnet sich durch das Wachstum von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter aus und kann zu starken Gebärmutterschmerzen und Unfruchtbarkeit führen.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Diagnose oft erst nach über fünf Jahren Leidensweg gestellt wird. Viele Frauen kämpfen jahrelang mit Menstruationsbeschwerden, ohne die wahre Ursache zu kennen. In diesem Artikel werden wir die Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose näher beleuchten, um Betroffenen und Interessierten wertvolle Informationen an die Hand zu geben.
Was ist Endometriose?
Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich dem Endometrium, der Gebärmutterschleimhaut, außerhalb der Gebärmutter wächst. Diese chronische Entzündung betrifft vorwiegend Frauen im gebärfähigen Alter und kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben.
Definition und Erklärung
Bei Endometriose siedeln sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut in anderen Körperregionen an. Häufig sind Beckenorgane wie Eierstöcke, Eileiter und Bauchfell betroffen. Diese Gewebeansammlungen reagieren auf den monatlichen Zyklus, was zu Schmerzen und Entzündungen führt.
Fakten zur Häufigkeit
Endometriose ist nach Myomen die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. In Deutschland erkranken jährlich etwa 40.000 Frauen. Die Prävalenz variiert je nach klinischer Situation:
- 40-60% bei Regelschmerzen
- Über 30% bei chronischen Unterleibsschmerzen
- 20-30% bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der Endometriose sind nicht vollständig geklärt. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle:
Faktor | Beschreibung |
---|---|
Genetik | Familiäre Häufung beobachtet |
Hormonelle Störungen | Östrogen fördert das Wachstum |
Immunsystem | Fehlregulation begünstigt Ansiedlung |
Umwelteinflüsse | PCB und Dioxine als mögliche Auslöser |
Risikofaktoren umfassen eine frühe erste Menstruation, kurze Zyklen und eine späte erste Schwangerschaft. Die Diagnose erfolgt oft erst nach Jahren, was die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung unterstreicht.
Symptome von Endometriose
Endometriose äußert sich durch vielfältige Beschwerden, die das Leben betroffener Frauen stark beeinträchtigen können. Die Symptome variieren in ihrer Intensität und Ausprägung von Person zu Person.
Häufige Beschwerden
Zu den typischen Anzeichen einer Endometriose zählen:
- Starke Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe)
- Chronische Unterbauchschmerzen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Unfruchtbarkeit
- Blähungen und Verdauungsprobleme
- Rückenschmerzen
- Müdigkeit
Schmerzen während der Menstruation
Menstruationsschmerzen sind oft das erste Anzeichen einer Endometriose. Diese können so stark sein, dass betroffene Frauen der Arbeit oder Schule fernbleiben müssen. Die Schmerzen treten häufig vor und während der Periode auf und können bis in den unteren Rücken ausstrahlen.
Unfruchtbarkeit und andere Symptome
Etwa 50 Prozent der Frauen mit Endometriose leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. Zudem können Betroffene Kreislaufprobleme im Zusammenhang mit Menstruationsschmerzen erleben. Einige Frauen berichten auch von Blasen- und Darmproblemen sowie Schmerzen bei der Entleerung.
Symptom | Häufigkeit | Auswirkung |
---|---|---|
Dysmenorrhoe | Sehr häufig | Einschränkung im Alltag |
Chronische Unterbauchschmerzen | Häufig | Dauerhaftes Unwohlsein |
Unfruchtbarkeit | Bei etwa 50% | Schwierigkeiten beim Kinderwunsch |
Verdauungsprobleme | Gelegentlich | Beeinträchtigung der Lebensqualität |
Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome von Frau zu Frau variieren können. Manche Betroffene zeigen nur leichte oder gar keine Beschwerden, während andere unter starken Schmerzen und Einschränkungen leiden.
Diagnosemethoden
Die Diagnose von Endometriose erfordert oft eine Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden. Der Weg zur Diagnose kann langwierig sein, da die Symptome häufig unspezifisch sind.
Klinische Untersuchung
Eine gründliche Anamnese und gynäkologische Tastuntersuchung bilden die Basis der Diagnostik. Ärzte erfragen detailliert die Beschwerden und untersuchen den Unterleib auf Veränderungen. Diese erste Einschätzung ist wichtig, reicht aber für eine sichere Diagnose nicht aus.
Bildgebende Verfahren
Ultraschall und MRT spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung von Endometrioseherden. Der Ultraschall ermöglicht eine erste Einschätzung, während das MRT detailliertere Bilder liefert. Endometriose-Spezialist*innen nutzen diese Verfahren, um Läsionen und Verwachsungen zu identifizieren.
https://www.youtube.com/watch?v=ZynOFDEDQSM
Laparoskopie und Histopathologie
Die Laparoskopie gilt als Goldstandard der Endometriose-Diagnostik. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff können Ärzte Endometrioseherde direkt sehen und Gewebeproben entnehmen. Die anschließende histopathologische Untersuchung bestätigt die Diagnose.
Im Durchschnitt vergehen 7,5 Jahre vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnosestellung. Bei Schmerzpatient*innen kann dieser Zeitraum sogar bis zu 10 Jahre betragen. Neue Ansätze wie Speicheltests könnten die Diagnose zukünftig erleichtern, sind aber noch nicht von den Krankenkassen anerkannt.
Behandlungsansätze
Die Therapie von Endometriose zielt auf Schmerzlinderung und Fruchtbarkeitserhalt ab. Ärzte planen für Beratung und Behandlung mindestens 30 bis 45 Minuten ein. In Deutschland gibt es etwa 100 spezialisierte Einrichtungen für Endometriose-Patientinnen.
Schmerztherapie
Schmerzmittel wie NSAR lindern akute Symptome. Ergänzend kommen alternative Methoden zum Einsatz:
- Neuraltherapie
- Osteopathie
- Reflexzonentherapie
- Yoga und Entspannung
Hormonelle Therapien
Gestagene und GnRH-Analoga hemmen das Wachstum von Endometrioseherden. Diese Behandlung zielt auf eine Amenorrhoe ab. Bei operierten Patientinnen senkt sie das Rückfallrisiko erheblich. Langzeitstudien zur Wirksamkeit sind begrenzt.
Chirurgische Eingriffe
Die Laparoskopie ist die Standardmethode zur Entfernung von Endometrioseherden. Ein gut durchgeführter Eingriff zeigt oft bessere Erfolge als mehrere unvollständige Operationen. Nach der OP können bei jeder zweiten Patientin innerhalb von 5 Jahren neue Herde auftreten.
Behandlungsmethode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Schmerzmittel | Schnelle Symptomlinderung | Keine Langzeitwirkung |
Hormontherapie | Hemmung des Herdwachstums | Mögliche Nebenwirkungen |
Laparoskopie | Entfernung von Herden | Risiko von Rezidiven |
Endometriose neigt zu Rückfällen. Nur eine konsequente Therapie bietet Aussicht auf dauerhafte Besserung. Bei Kinderwunsch müssen verhütende Behandlungen angepasst werden. Die Entfernung von Endometriomen kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Endometriose im Jahr 2024
Die Endometriose-Forschung macht bedeutende Fortschritte. Neue Erkenntnisse und innovative Behandlungsmethoden geben Hoffnung für Betroffene. Die Bundesregierung hat 15 Millionen Euro für die Erforschung dieser häufigen gynäkologischen Erkrankung bereitgestellt.
Aktuelle Forschungsergebnisse
Wissenschaftler untersuchen intensiv die Rolle von Darmbakterien bei der Entstehung von Endometriose. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen Therapieansätzen führen. Bildgebende Verfahren werden verbessert, um eine frühere und genauere Diagnose zu ermöglichen.
Innovative Behandlungsmethoden
Personalisierte Medizin gewinnt an Bedeutung. Ärzte entwickeln maßgeschneiderte Hormontherapien für Patientinnen. Zielgerichtete Medikamente versprechen eine effektivere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen. Diese neuen Therapien zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Endometriose Vereinigung Deutschland setzt sich aktiv für Aufklärung ein. Am 29. September 2024 laufen 15 Läuferinnen beim 50. Berlin Marathon, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. Solche Initiativen tragen dazu bei, das Bewusstsein für Endometriose zu schärfen und die Forschung voranzutreiben.
Lebensstil und Endometriose
Der Lebensstil spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Endometriose. Eine Ernährungsumstellung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion können die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern.
Ernährung und ihre Auswirkungen
Eine entzündungshemmende Ernährung kann Beschwerden bei Endometriose reduzieren. Studien zeigen, dass der Verzehr von Milchprodukten mit entzündlichen Biomarkern in Verbindung steht. Eine fettarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse wird empfohlen.
Empfohlene Lebensmittel | Zu vermeidende Lebensmittel |
---|---|
Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren) | Rotes Fleisch |
Nüsse und Samen | Frittierte Speisen |
Vollkornprodukte | Zucker und raffinierte Kohlenhydrate |
Grünes Blattgemüse | Koffeinhaltige Getränke |
Sport und körperliche Aktivität
Regelmäßige Bewegung kann Endometriose-Symptome lindern. Studien belegen, dass Sport entzündungshemmende Botenstoffe fördert und positiv auf Hormone wie Östrogen wirkt. Yoga und Pilates sind besonders empfehlenswert.
Stressbewältigung und Psychotherapie
Stressreduktion ist ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Behandlung. Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Psychotherapie unterstützt bei der emotionalen Verarbeitung der Erkrankung.
Ein individuelles Ernährungstagebuch kann hilfreich sein, um Unverträglichkeiten zu identifizieren. In Kombination mit regelmäßiger Bewegung und Stressabbau kann eine Ernährungsumstellung die Lebensqualität von Endometriose-Betroffenen deutlich verbessern.
Endometriose und Schwangerschaft
Endometriose kann die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen. Frauen mit dieser Erkrankung kämpfen oft mit Unfruchtbarkeit und einem unerfüllten Kinderwunsch. Die Statistiken zeigen, dass die Fruchtbarkeit bei Betroffenen um 50 Prozent verringert ist.
Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Bei Endometriose-Patientinnen im Alter von 22 bis 23 Jahren liegt die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei 12,5 bis 15 Prozent, während gesunde Frauen dieser Altersgruppe eine Chance von 25 bis 30 Prozent haben. Mit 35 Jahren sinkt die Rate bei Endometriose auf 6,25 bis 7,5 Prozent, verglichen mit 12,5 bis 15 Prozent bei gesunden Frauen.
Schwangerschaftsmanagement
Schwangere mit Endometriose haben erhöhte Schwangerschaftsrisiken. Das Fehlgeburtenrisiko ist um 75 Prozent höher. Weitere Komplikationen umfassen:
- Eileiterschwangerschaften (dreifach erhöhtes Risiko)
- Plazenta Praevia
- Schwere Blutungen während und nach der Geburt
- Frühgeburten und untergewichtige Kinder
Für eine erfolgreiche Schwangerschaft ist ein engmaschiges Management wichtig. Frauen mit Endometriose sollten auf Rauchen und Alkohol verzichten, den Kaffeekonsum reduzieren und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Durch gezielte Behandlungen wie operative Eingriffe kann die Unfruchtbarkeit oft behoben werden, was die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöht.
Unterstützung und Selbsthilfegruppen
Für Frauen mit Endometriose spielen Selbsthilfegruppen eine zentrale Rolle. Sie bieten wertvolle emotionale Unterstützung und ermöglichen den Austausch von Erfahrungen und Informationen.
Bedeutung von Unterstützungssystemen
Selbsthilfegruppen tragen maßgeblich zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz bei. Betroffene lernen mehr über ihre Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten und rechtliche Aspekte. Die psychosoziale Unterstützung hilft, soziale Isolation zu überwinden und den Alltag mit Endometriose besser zu bewältigen.
- Entwicklung von Selbstmanagement-Strategien
- Aufbau eines Netzwerks und Austausch von Kontakten
- Stärkung des Selbstbewusstseins
- Verbesserung der Lebensqualität
Ansprechpartner und Organisationen
Eine wichtige Anlaufstelle ist die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Sie bietet Beratung und Unterstützung für Betroffene und Selbsthilfegruppen-Leiter an.
Angebot | Kontakt | Verfügbarkeit |
---|---|---|
Allgemeine Beratung | 0341 3065305 | Wochentags zu Geschäftszeiten |
Gründungsberatung | 0341 3065304 | Nach Vereinbarung |
E-Mail-Kontakt | [email protected] | Jederzeit |
Patientenorganisationen wie die Endometriose-Vereinigung bieten zusätzliche Leistungen für Mitglieder, darunter psychologische Gruppenangebote und individuelle Beratungsgespräche. Diese Unterstützung ist besonders wertvoll für Frauen, die eine eigene Selbsthilfegruppe gründen möchten.
Endometriose und mentale Gesundheit
Endometriose geht oft mit erheblichen psychischen Belastungen einher. Die chronischen Schmerzen und mögliche Unfruchtbarkeit können tiefgreifende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Betroffenen haben.
Psychische Auswirkungen der Erkrankung
Studien zeigen, dass Frauen mit Endometriose ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben. 48% der Betroffenen leiden unter milden Depressionssymptomen, während 62% milde Angstsymptome aufweisen. Besonders besorgniserregend ist, dass 16,7% unter moderaten bis schweren Depressionen und 31,4% unter moderaten bis schweren Angststörungen leiden.
Die psychischen Belastungen wirken sich auch auf den Alltag aus. 16% der Betroffenen berichten von Fehlzeiten in der Ausbildung, während 51% Probleme am Arbeitsplatz haben. Zudem geben 50% der Frauen an, dass ihre Partnerschaft unter der Erkrankung leidet.
Bewältigungsstrategien
Eine psychologische Betreuung kann helfen, die emotionalen Herausforderungen zu bewältigen. Achtsamkeitsübungen und kognitive Verhaltenstherapie haben sich als wirksame Methoden erwiesen, um die Lebensqualität zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychotherapeuten ist entscheidend, um Schmerzen und psychische Belastungen zu reduzieren.
Es ist wichtig, dass Betroffene Unterstützung suchen und offen über ihre Gefühle sprechen. Selbsthilfegruppen können dabei eine wertvolle Ressource sein. Durch den Austausch mit anderen Betroffenen können Frauen neue Bewältigungsstrategien erlernen und sich weniger isoliert fühlen.
Psychische Belastung | Prozentsatz der Betroffenen |
---|---|
Milde Depressionssymptome | 48% |
Milde Angstsymptome | 62% |
Moderate bis schwere Depression | 16,7% |
Moderate bis schwere Angststörung | 31,4% |
Mythos oder Wahrheit?
Endometriose-Mythen sind weit verbreitet und führen oft zu Fehldiagnosen. Viele Frauen leiden jahrelang unter Schmerzen, bevor sie eine korrekte Diagnose erhalten. Aufklärungskampagnen spielen eine wichtige Rolle, um das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen.
Häufige Missverständnisse
Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass starke Menstruationsschmerzen normal seien. Tatsächlich können sie ein Anzeichen für Endometriose sein. Statistiken zeigen, dass eine von zehn Frauen im gebärfähigen Alter betroffen ist. Weltweit leiden etwa 190 Millionen Menschen an Endometriose, davon über zwei Millionen in Deutschland.
Mythos | Wahrheit |
---|---|
Starke Regelschmerzen sind normal | Können Anzeichen für Endometriose sein |
Endometriose ist selten | Betrifft 1 von 10 Frauen im gebärfähigen Alter |
Nur Frauen sind betroffen | Extrem selten auch bei Männern möglich |
Aufklärung über Endometriose
Aufklärungskampagnen zielen darauf ab, Fehldiagnosen zu reduzieren und die Diagnosezeit zu verkürzen. Patientinnen mit starken Schmerzen warten durchschnittlich zehn Jahre auf eine Diagnose. Bei unerfülltem Kinderwunsch sind es im Schnitt drei Jahre. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Aufklärung.
Die Komplexität der Symptome erschwert oft eine schnelle und korrekte Diagnose. Aufklärung ist entscheidend, um Endometriose nicht als „Frauenproblem“ abzutun. Frauen leiden öfter unter Schmerzerkrankungen als Männer, ein Phänomen, das als Gender-Pain-Gap bekannt ist. Bessere Aufklärung kann helfen, diese Ungleichheit zu adressieren und die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.
Zukunft der Endometriose-Forschung
Die Endometriose-Forschung erlebt einen bedeutenden Aufschwung. Seit September 2024 laufen fünf wegweisende Forschungsprojekte, die verschiedene Aspekte dieser komplexen Erkrankung untersuchen. Mit einer Förderung von bis zu 15 Millionen Euro für drei Jahre zeigt sich das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung dieser Krankheit.
Fortschritte in der Wissenschaft
Die Genforschung spielt eine zentrale Rolle in den aktuellen Studien. Projekte wie ENDO-PAIN und ENDOFERT konzentrieren sich auf die Untersuchung von Schmerzursachen und Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Forscher der Charité Berlin und der Universität Münster arbeiten an der Entwicklung nicht-invasiver Diagnostik und der Identifizierung spezifischer Biomarker.
Potenzielle Durchbrüche
Die Projekte StEPP-UPP und HoPE versprechen potenzielle Durchbrüche in der Behandlung. Sie erforschen ganzheitliche Ursachen und personalisierte Therapieansätze. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erforschung des Mikrobioms und dessen Einfluss auf die Pathomechanismen der Endometriose.
Forschungsprojekt | Schwerpunkt | Koordinator |
---|---|---|
ENDO-PAIN | Schmerzursachen | Charité Berlin |
ENDOFERT | Fruchtbarkeit | Universität Münster |
StEPP-UPP | Schmerzsymptome | Universität Tübingen |
HoPE | Ganzheitliche Ursachen | Universität Ulm |
Diese interdisziplinären Forschungsverbünde arbeiten eng mit Betroffenen zusammen, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Ziel ist es, die Diagnose zu verbessern, neue Therapien zu entwickeln und das Verständnis für Endometriose grundlegend zu erweitern.
Fazit
Die Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Mit einer Prävalenz von 7% bis 15% bei Frauen im gebärfähigen Alter stellt sie eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen dar. Die Patientenversorgung bleibt eine Herausforderung, da die Diagnose oft bis zu 10 Jahre dauert.
Wichtige Erkenntnisse
Die interdisziplinäre Behandlung ist entscheidend für den Therapieerfolg. Sie umfasst chirurgische Eingriffe, Hormontherapie, Schmerzmanagement und unterstützende Maßnahmen wie Physiotherapie und Ernährungsberatung. Trotz der Schwierigkeiten können 60-70% der betroffenen Frauen schwanger werden, wobei bei Unfruchtbarkeit IVF als beste Option gilt.
Ausblick
Für die Zukunft ist eine verbesserte Aufklärung über Endometriose unerlässlich, um Fehldiagnosen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Die Forschung konzentriert sich auf neue Behandlungsmöglichkeiten und ein besseres Verständnis der genetischen Faktoren. Ziel ist es, die Patientenversorgung zu optimieren und die Zeit bis zur Diagnose deutlich zu verkürzen.
FAQ
Was ist Endometriose?
Welche Symptome treten bei Endometriose auf?
Wie wird Endometriose diagnostiziert?
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Endometriose?
Kann Endometriose die Fruchtbarkeit beeinträchtigen?
Gibt es Lebensstilveränderungen, die bei Endometriose helfen können?
Wie wirkt sich Endometriose auf die mentale Gesundheit aus?
Gibt es Selbsthilfegruppen oder Unterstützungssysteme für Endometriose-Betroffene?
Welche Forschungsansätze gibt es für die Zukunft der Endometriose-Behandlung?
Was sind häufige Missverständnisse über Endometriose?
Quellenverweise
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- https://endometriose.app/aufgepasst-das-sollten-alle-ueber-endometriose-wissen/
- https://www.medicoverhospitals.in/de/articles/endometriosis
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